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In meinen Augen ist der Friedhof einengend und freiheitsberaubend. Ich möchte nicht, dass mein toter Körper irgendwann an einem fremdbestimmten Fleck unter der Erde vermodert. Warum soll ich später an jenem Ort in jenem Zustand von der Zeit der Erde gleicht gemacht werden? Warum dürfen meine Hinterbliebenen nur an dem dafür vorgesehenem Ort um mich trauern – und nicht dort, wo man unter sich ist, wo ich es mir wünsche? An einem Ort, der mit etwas bedeutet?
Der Großteil der Menschen durchläuft meist ein durchschnittliches Leben von Station zu Station – Schule, Uni, Arbeit… Es gleicht einer Massenabfertigung, einer gelenkten Menschmassenhaltung. Naturgegebene Rechte werden uns bei der Geburt entzogen und durch sofort wirksame Pflichten und Gesetze ersetzt. Sollte doch wenigstens mindestens das Scheiden aus dem Leben frei gestaltbar sein, ein Fünkchen Freiheit und Selbstbestimmung jedem zugestanden werden.
Meiner Ansicht nach mutet es schon fast einer Perversion des menschlichen Lebens an, auch die Toten zusammenzupferchen, ohne Rücksicht darauf, wie und wo jeder einzelne tatsächlich zum Ursprung zurück kehren und zu einem ewigen Nichts werden will.