Trauerhaltestelle

Auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg gibt es einen Ort, von dem neue Impulse für unsere Trauer- und Friedhofskultur ausgehen. Die von Mareile Höring und Solveig Trzebiatowski konzipierte Trauerhaltestelle ist ein öffentlicher Rückzugsort, an dem sich Menschen in ihrer Trauer geborgen fühlen können. Sie besteht aus zwei massiven Betonklammern, die einen geschützten Raum bilden, der gleichzeitig offen für Besucherinnen und Besucher ist.

Ein neuer Erfahrungsort

Die Trauerhaltestelle steht in zentraler Lage auf dem Ohlsdorfer Friedhof, dem größten Parkfriedhof der Welt. Ihre moderne Gestalt und ihr neuartiger Anspruch bedeuten aber keineswegs einen Bruch mit den gewachsenen Traditionen und Landschaften des Friedhofs. Sie passt sich vielmehr harmonisch ein – und symbolisiert auf diese Weise neue Wege und Möglichkeiten der Friedhofsgestaltung.

Der Bau in Hamburg erfolgte im Auftrag des Kuratoriums Deutsche Bestattungskultur e. V., in enger Abstimmung mit der Stiftung Deutsche Bestattungskultur und den Hamburger Friedhöfen.

Videobeitrag zum Pilotmodell der Trauerhaltestelle in Münnerstadt (2014/2015). Mit freundlicher Genehmigung von www.evangelisch.de

Raum für die Trauer

Die Trauerhaltestelle bietet einen flexiblen Rahmen, in dem die Besucherinnen und Besucher ihren eigenen Bedürfnissen nachspüren können. Was tut mir gut in meiner Trauer? Wie kann ich meiner Trauer Raum geben? Was verbindet mich mit anderen Trauernden? Und was kann oder möchte ich nur mit mir selbst ausmachen?

Sie gibt auf sanfte Weise Hilfestellungen zur Aushandlung dieser Fragen. So haben die Besucherinnen und Besucher im Inneren die Möglichkeit, an designierten Wänden Nachrichten mit Kreide zu hinterlassen. Sie können Blumen oder persönliche Gegenstände ablegen. Sie entscheiden frei, wie lange sie sich in der Trauerhaltestelle aufhalten, ob sie im Stehen oder im Sitzen verweilen oder in Bewegung bleiben möchten, alleine oder mit anderen.

Ein Grundverständnis der Trauerhaltestelle ist natürlich, dass die persönlichen Räume der Einzelnen respektiert und geachtet werden.

Weiterführende Informationen zur Trauerhaltestelle 

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